Frauen an deutschen Kunstakademien im 20. Jahrhundert : Ausbildungsmöglichkeiten für Künstlerinnen ab 1919 unter besonderer Berücksichtigung der süddeutschen Kunstakademien

Bibliographische Detailangaben
VerfasserIn: Herber, Anne-Kathrin (VerfasserIn)
Format: Abschlussarbeit Buch
Sprache:German
Veröffentlicht: 2010
Schlagworte:
Online Zugang:http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/volltexte/2010/11048/
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500 |a Die Geschichte der Künstlerin ist von der des Künstlers grundlegend verschieden, was sich neben der traditionellen, geschlechtsspezifischen Rollenverteilung vor allem durch die unterschiedlichen künstlerischen Ausbildungswege erklärt, die Künstlerinnen und Künstler gingen. Während Künstler seit Jahrhunderten an Kunstakademien eine professionelle und umfassende Ausbildung erhalten konnten, blieben für Frauen die Akademien in Deutschland, von wenigen Ausnahmen abgesehen, bis in das 20. Jahrhundert hinein verschlossen. Noch im 19. Jahrhundert bedeutete es für Frauen eine Herausforderung, sich zur professionellen Künstlerin ausbilden zu lassen. Dies scheiterte nicht selten aus verschiedenen Gründen: Themen wie die Industrialisierung, der Dilettantismus, das Tabuthema Aktstudium, die traditionelle Rollenverteilung, die Finanzierung der Ausbildung durch Familie oder Ehemann, die Beschränkungen auf private Malschulen, in denen oftmals kein angemessener Unterricht erteilt wurde, die öffentliche Kritik an den Malweibchen begleiteten Künstlerinnen bis in das 20. Jahrhundert hinein. Auch dann war die Situation für Künstlerinnen schwierig; erst mit der gesetzlichen Gleichstellung von Mann und Frau im Jahre 1919 entstanden neue Möglichkeiten und bessere Chancen: Frauen wurden zu den Akademien zugelassen. In der Dissertation ging es darum, die Ausbildungs-, Arbeits- und Lebenssituation von Künstlerinnen im ausgehenden 19. und im 20. Jahrhundert zu untersuchen und diese in Bezug zu den gesellschaftlichen und politischen Strukturen der Zeit zu setzen. Der Schwerpunkt lag zum einen auf der ersten Generation von Studentinnen, die an den Kunstakademien zugelassen wurden, zum anderen waren die Betrachtungen auf Süddeutschland bezogen. Hierbei wurden die Kunstakademien in Karlsruhe, München, Nürnberg und Stuttgart ausgewählt. Darüber hinaus wurde die Struktur der Geschlechterverhältnisse in der Kunst, die Differenzen und Gemeinsamkeiten zwischen Künstlerinnen und Künstlern berücksichtigt. Das Leben und Werk sowie die Erfahrungen der ersten Kunststudentinnen und Künstlerinnen wurden in Relation zu der Ausbildungs- und Arbeitssituation von Künstlerinnen heute gesetzt und näher beleuchtet. 
502 |a Düsseldorf, Kunstakademie Düsseldorf, Dissertation, 2009 
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