Ernst Kühnel

3. Mai 1960 Verleihung der ''Charles Lang Freer medal'' in der [[Freer Gallery of Art Ernst Kühnel wurde geboren als Sohn des Neubrandenburger Gymnasiallehrers Paul Kühnel (1848–1924) und dessen Frau Eva-Hedwig, geb. Braun († 1885). 1901 studierte Kühnel zunächst Rechtswissenschaft für eine Laufbahn im diplomatischen Dienst in Paris und in Wien an der Konsularakademie. Ab 1902 studierte er Kunstgeschichte und Klassische Archäologie bei Karl Voll und Adolf Furtwängler in München. Anschließend ging er an die Universität Heidelberg, wo er 1906 bei Henry Thode mit einer Arbeit über den Maler Francesco Botticini promoviert wurde. Mitstudenten waren Rosa Schapire, Edwin Redslob, Walter Kaesbach und Emil Waldmann.

Ab 1905 bis 1909 unternahm er Studienreisen nach Italien, Nordafrika, diese in Begleitung seines Freundes Frido Witte (Italien 1905 und Tunesien 1912), und Spanien mit ersten Aufsätze über die Islamische Kunst in Spanien. Aus dem gesammelten Material entstanden später populärwissenschaftliche Bücher. 1909 ging Kühnel an das Kunstgewerbemuseum Berlin unter Otto von Falke und arbeitete an Ausstellungsprojekten mit, darunter bei Friedrich Sarre an der ersten großen internationalen islamischen Ausstellung in München.

1911 wurde er Mitarbeiter der von Sarre geleiteten islamischen Abteilung der Berliner Museen, 1922 Kustos und von 1931 bis 1951 Direktor des Museums für Islamische Kunst in Berlin.

1912 begleitete er Sarre zu den Ausgrabungen in Samarra. Seine erste bedeutende Veröffentlichung wurde die Neuauflage des 1901 von Wilhelm von Bode herausgebrachten Buches ''Vorderasiatische Knüpfteppiche aus älterer Zeit''. 1915, im Ersten Weltkrieg, griff die Reichsregierung auf Kühnel wegen seiner Sprachkenntnisse zurück und entsandte ihn mit einem politischen Sonderauftrag gegen die Franzosen auf einen schwierigen Posten nach Marokko. Dort hielt er sich bis Kriegsende auf und anschließend noch einige Zeit in Spanien. Seither bildete die maurische Kunst Spaniens einen Schwerpunkt seiner Forschungen und er hielt mehrfach Vorlesungen an spanischen Universitäten. Weitere enge Verbindungen hatte Kühnel zu Ägypten, wo er in den 1930er bis 1940er Jahren als Gastprofessor lehrte. An der Berliner Universität unterrichtete er von 1930 bis 1954.

Mit Wissenschaftlern in den USA hatte er seit seiner Teilnahme an den Ausgrabungen in Ktesiphon 1928/29 und der Leitung der deutsch-amerikanische Grabungsexpedition 1931/32 enge Verbindungen. Von 1952 an untersuchte und katalogisierte er islamische Stoffe und Teppiche des „Textile Museum“ in Washington, D.C. Als Leiter der islamischen Abteilung der Staatlichen Museen zu Berlin organisierte Kühnel 1931/32 die Neuaufstellung dieser Abteilung im Südflügel des Pergamonmuseums nach historischen und wissenschaftlichen Gesichtspunkten und machte die Sammlung zu einer internationalen Zentralstelle für die Erforschung islamischer Kunst. Nach den Zerstörungen hier im Zweiten Weltkrieg war er bis 1952 mit der Wiederherstellung der Sammlung beschäftigt. Anfang 1952 wurde die „Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin“ in West-Berlin durch Ernst Kühnel, Friedrich Winkler (1888–1965), Direktor des Kupferstichkabinetts, und Edwin Redslob, Reichskunstwart in der Weimarer Republik und Mitbegründer der Freien Universität, erneut ins Leben gerufen.

Als nach der Teilung Berlins die Museumsbestände in den 1950er Jahren nach West-Berlin zurückgegeben wurden, führte Kühnel die Einrichtung der islamischen Abteilung bis 1958 im Museumszentrum Berlin-Dahlem, seit 1968 „Museum für islamische Kunst“.

Kühnel war Erster Vorsitzender der Deutschen Orient-Gesellschaft und Mitglied zahlreicher deutscher und internationaler Akademien und Gesellschaften. Im Mai 1960 erhielt Ernst Kühnel die „Charles Lang Freer Medal“ in Washington.

Ernst Kühnel starb 1964 im Alter von 81 Jahren in Berlin. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Zehlendorf. Er ruht dort neben seiner Frau, der Kunsthistorikerin Irene Kühnel-Kunze (1899–1988), die er 1937 geheiratet hatte. Veröffentlicht in Wikipedia
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    von Kühnel, Ernst
    Veröffentlicht 1937
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    Veröffentlicht 1923
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    von Kühnel, Ernst
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